Mitgefühl zeigen

Die Fähigkeit Mitgefühl zu zeigen, ist kein humanitärer Luxus. Oft wird Mitgefühl auf Mitleid reduziert. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite des Mitgefühls müsste durch Wörter wie „Mitfreude“ oder „Mitglück“ ausgedrückt werden, die es aber zumindest in der deutschen Sprache so nicht gibt. Eine umfassende emotionale Anteilnahme an den positiven, wie negativen Empfindungen unserer Mitmenschen ist die ursprüngliche Basis jeder gut funktionierenden sozialen Struktur oder Organisation. Ohne echte menschliche Anteilnahme verkommt alles Soziale zum bloßen maschinellen Funktionieren, in dem sich kein Mensch wohlfühlt.

Im Morgengrauen der menschlichen Kulturentwicklung – das von jedem Kind in seiner individuellen Entwicklung aktuell nachvollzogen wird – war das Mitgefühl zumeist eng begrenzt auf das direkte Umfeld der Verwandten und der Stammesgemeinschaften. In der späteren Entwicklung fanden dann Erweiterungen statt, die sich als Identifikationen mit der Region oder dem Land aus dem man stammt, als Heimat- bzw. Nationalgefühl, äußerten. Die Verabsolutierung solcher Gefühle der Verbundenheit ließ sich in Krisen- und Konfliktzeiten leicht missbrauchen: Verbundenheit und Liebe hier – Ausgrenzung und Hass dort. Nach den tausenden von barbarischen Kriegen unserer Geschichte und dem, letztlich für die Nachgeborenen unvorstellbar bleibenden, millionenfachen Grauen der industrialisierten Massenvernichtungen des letzten Jahrhunderts waren die gegenwärtig weit verbreitete emotionale Erkaltung, Abschottung und Abstumpfung die logischen Folgen.

Sein eigenes Mitgefühl wiederzuentdecken und erneut zuzulassen, ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg einer umfassenden menschlichen Gesundung. Dabei kann eine solche emotionale Wiederbelebung nur als offener und weltzentrischer Prozess angelegt sein, wenn man die Fallgruben der Vergangenheit vermeiden will. Die Entfaltung eines globalen Mitgefühls mit allen Menschen und schließlich sogar mit allen lebenden Wesen zu meistern, lässt uns die zentrale Kompetenz erschließen, die wir als Spezies heutzutage brauchen: Ohne eine globale Empathie kann es keine menschliche Globalisierung geben. (1)

Im Rahmen einer integrativen allgemeinen Lebensberatung oder einer persönlichen Entwicklungsberatung spielt also auch das Thema „Mitgefühl“ eine wichtige Rolle, da es ein entscheidender Faktor der eigenen Gesundheit ist.

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(1) Die in dem Aphorismus der Freifrau von Ebner-Eschenbach zum Ausdruck kommende, leicht pessimistische Einschätzung ist rund hundert Jahre alt. Ein konstruktiver Umgang mit unseren gegenwärtigen Zukunftsaufgaben könnte mit der Zeit ein neues Licht auf das Verhältnis von Vernunft, Verstand und Gefühlen werfen, sodass schließlich auch das egozentrische Überlegenheitsgefühl emotional verarmter Menschen verschwinden mag.

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„Immer wird die Gleichgültigkeit und die Menschen- verachtung dem Mitgefühl und der Menschenliebe gegenüber einen Schein von geistiger Überlegenheit annehmen können.“

Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830-1916)

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